Eine kalkulierte Jodaufnahme ist schwierig
Für eine gesundheitsbewusste Ernährung steckt man beim Jod in einer Zwickmühle: Einerseits sollte man einen Jodmangel ausschließen, andererseits nicht dauerhaft zu viel Jod zu sich nehmen.
Und das trotz flächendeckender und oft verdeckter Jodierung von Lebens- und Futtermitteln. Vergleicht man die mögliche Spannweite von Jodkonzentrationen in manchen Lebensmitteln (z. B. Milch) mit den empfohlenen Tageshöchstmengen, wird deutlich: Eine genau kalkulierte Jod-Aufnahme ist nicht einfach durchzuführen.
Wer gesund ist, sollte folgende Grenzwerte für die tägliche Jodaufnahme einhalten:
Kinder je nach Alter täglich 100-200 µg Jod, Erwachsene bis zu einem Alter von 50 Jahren 200 µg, ab 51 Jahren 180 µg Jod. Schwangere mit 230 µg und Stillende mit 260 µg haben einen besonders großen Jodbedarf. Als absolute Obergrenze gilt für jeden Menschen 500 µg Jod pro Tag.
Um Ihren Jodkonsum zu kontrollieren, sollten Sie alle Lebensmittel und Medikamente auf ihren Jodgehalt überprüfen. Dies ist bei offenen und losen und daher undeklarierten Lebensmitteln, wie beim Bäcker oder in der Metzgerei, besonders schwierig. Bei verpackten Lebensmitteln muss der Jodgehalt angegeben werden.
Ein gesunder Mensch kann seine Jodversorgung grundsätzlich nach folgenden Ernährungsregeln sicherstellen:
Milch und Milchprodukte
Wegen der Jodierung von Tierfutter sind sie besonders gute Jodlieferanten. Beachten Sie aber jeweils den tatsächlichen Jodgehalt, denn die Jodkonzentrationen können je nach Futtermittel sehr stark variieren.
Fleisch und Wurst
Aufgrund der Jodierung von Tierfutter enthalten auch Fleisch- und Wurstwaren oft viel Jodsalz. Diese Jod-Mengen müssen bei offener Ware aber nicht angegeben werden. Auch wegen des hohen Fettanteils sollte man hier eher zurückhaltend sein.
Backwaren
Auch bei losen Backwaren wird der Jodgehalt in aller Regel nicht angegeben. Seien Sie daher im Zweifel auch hier eher zurückhaltend beim Verzehr. Fragen Sie nach dem jeweiligen Jodgehalt.
Industriell gefertigte Nahrung
Fertiggerichte, Tiefkühlwaren und andere industriell vorgefertigte Produkte enthalten Salz in höheren Konzentrationen. Kontrollieren Sie die Zutatenliste auf die Verwendung und die Konzentration von Jodsalz. Es muss dort aufgeführt sein, wenn es bei der Herstellung verwendet wurde.
Seefisch
Wegen seiner gesunden Fette, ist Seefisch anderem Fleisch vorzuziehen und sollte ein- bis zweimal wöchentlich auf Ihrem Speiseplan stehen. Er ist eine ausgesprochen gute Jodquelle. Hinzu kommen vorteilhafte Begleiterscheinungen: Seefisch enthält das Spurenelement Selen. Es schützt die Schilddrüse vor freien Radikalen und stärkt das Immunsystem. Aufgrund seiner Beschaffenheit ist Fischfleisch außerdem gut geeignet für Menschen, die unter Kau- und/oder Schluckbeschwerden leiden.
Jodsalz im Haushalt
Seien Sie grundsätzlich sparsam bei der Verwendung von Salz in Ihrer Küche. Alternativ können Sie auch mit frischen Kräutern würzen. Jodsalz wird oft mit Zusätzen angeboten: Mit Fluorid beugt es zugleich der Zahnkaries vor. Jodsalz mit Fluorid und Folsäure ist v. a. während einer Schwangerschaft empfehlenswert.
Jodsalz in der Gastronomie
Seien Sie zurückhaltend bei Speisen in Kantinen, Mensen, Betriebsrestaurants oder Gaststätten, denn Sie können nie sicher, wie viel Salz sich darin verbirgt. Vergewissern Sie sich, wie hoch der jeweilige Jodgehalt ist. Wählen Sie im Zweifel ungesalzene Produkte.