Jod ist lebenswichtig
Grundsätzlicher Jod-Bedarf
Unser Körper benötigt Jod für die Produktion von Hormonen in der Schilddrüse. Die beiden wichtigsten Schilddrüsenhormone sind Trijodthyronin (T3) und Tetrajodthyronin/Thyroxin (T4). Beide bestehen zu einem Großteil aus Jod: T3 enthält drei (griech. tri-), T4 vier (griech. tetra-) Jodmoleküle.
Diese Hormone sind unentbehrlich für zahlreiche Stoffwechselprozesse in unserem Körper: den Eiweißaufbau, die Bildung von Knochen und Muskelgewebe, die Entwicklung des Gehirns, den Energiestoffwechsel und die Funktion von Herz, Kreislauf und Nerven.
Vor allem in Phasen hormoneller Veränderungen wie Pubertät und Schwangerschaft benötigt der Körper ausreichend Jod.
Etwa 70 bis 80 Prozent des aufgenommen Jods werden in der Schilddrüse verbraucht. Ist nicht ausreichend Jod verfügbar, produziert die Schilddrüse zu wenig Hormone. Gerät der Hormonhaushalt aufgrund eines Jodmangels durcheinander, werden zahlreiche Stoffwechselprozesse beeinträchtigt. Der gesamte Organismus kann dabei aus dem Gleichgewicht geraten.
Der Jodbedarf ist vom Körpergewicht abhängig.
Eine ausreichende Jodanreicherung der Schilddrüse ist gegeben, wenn ein Mikrogramm Jod pro Kilogramm Körpergewicht vorgehalten wird.
Für die tägliche Jodaufnahme gelten folgende altersabhängige Richtwerte:
Empfohlene Jodzufuhr nach Alter
Säuglinge bis 4 Monate | 40 µg / Tag |
Säuglinge 5 bis 12 Monate | 80 µg / Tag |
Kinder 1 bis 3 Jahre | 100 µg / Tag |
Kinder 4 bis 6 Jahre | 120 µg / Tag |
Kinder 7 bis 9 Jahre | 140 µg / Tag |
Kinder 10 bis 12 Jahre | 180 µg / Tag |
Kinder 13 bis 14 Jahre | 200 µg / Tag |
Jugendliche und Erwachsene 15 bis 50 Jahre | 200 µg / Tag |
Erwachsene ab 51 Jahren | 180 µg / Tag |
Grundsätzlicher Salz-Bedarf
Viele Speisesalze sind heute mit Jod, manche außerdem mit Fluorid angereichert. Kochsalz (Natriumchlorid) besteht hauptsächlich aus den beiden Mineralstoffen Chlor und Natrium. Hinzu kommen oft geringe Mengen weiterer Mineralstoffe wie Kalzium oder Magnesium.
Salz ist lebenswichtig. Natriumchlorid regelt den Wasserhaushalt und die Gewebespannung (osmotischer Druck) und hat somit große Bedeutung für den Flüssigkeits- und Nährstoffhaushalt. Außerdem ist es unentbehrlich für die Erregbarkeit von Nerven und Muskeln. Auch für den Knochenbau und die Verdauung braucht unser Körper Salz.
Ähnlich wie Jod können wir Salz nicht selbst bilden, sondern müssen es mit der Nahrung aufnehmen. Pro Tag benötigt ein erwachsener Mensch etwa 1,4 Gramm Kochsalz, um den Verlust auszugleichen, der durch Schwitzen oder das Ausscheiden von Urin entsteht.
Für den richtigen Salzgehalt im Körper sind Hormone zuständig. Nehmen wir zu viel Salz auf, werden die Nieren angeregt, diesen Überschuss auszuscheiden. Damit kann ein bedeutender Wasserverlust verbunden sein, weshalb ein chronisch zu hoher Salzkonsum die Nieren auf Dauer belastet.
Wer dauerhaft zu viel Salz konsumiert, riskiert an Bluthochdruck (Hypertonie) zu erkranken.
Denn unser Körper gleicht eine zu große Menge Salz mit der Einlagerung von Flüssigkeit aus, wodurch der Blutdruck steigt.
Zu viel Salz kann sogar lebensgefährlich sein. Die Aufnahme von einem Gramm pro Kilogramm Körpergewicht kann tödlich wirken. Um die erhöhte Salzkonzentration außerhalb der Zellmembranen auszugleichen, wird den Zellen per Osmose das Wasser entzogen. Ohne entsprechende Wasserzufuhr kommt es zu Durchfall und Erbrechen.
Vor allem industriell hergestellte Fertiggerichte, aber auch Lebensmittel wie Brot, Käse und Wurst enthalten viel Salz.
Die Tagesration Salz sollte 5 bis 6 Gramm nicht überschreiten. In Deutschland ist insbesondere bei Männern mit durchschnittlich 8,8 Gramm der tägliche Salzkonsum zu hoch. Frauen liegen mit 6,3 Gramm Salz leicht über der empfohlenen Menge.